Ausbildung zum/r Fachverkäufer*in im Lebensmittelhandwerk, Schwerpunkt Bäckerei

Das Geheimnis des Lächelns…

Du arbeitest gerne mit Menschen? Dir ist ein aktiver Beruf lieber, als nur im Büro zu sitzen? Und du interessierst dich für den Verkauf? Dann kannst du in deiner Ausbildung zum/r Bäckereifachverkäufer/in all diese Aspekte vereinen und einen tollen Beruf erlernen.

Der Beruf des/r Bäckereifachverkäufers/in ist nicht nur spannend und abwechslungsreich, sondern bietet dir auch einen sicheren Arbeitsplatz und tolle Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten. Was du in deiner Ausbildung alles lernst und wie dein Alltag in einer Bäckerei konkret aussieht, erfährst du hier.

Mit Laib und Seele

Am wichtigsten ist, dass du motiviert bist und dich auf deine Ausbildung freust. Du wirst in deinem Beruf viel mit Menschen arbeiten. Deswegen solltest du eine offene und kommunikative Person sein, leicht auf Menschen zugehen können und immer freundlich sein. Teamarbeit sollte dir ebenso am Herzen liegen wie Hygiene und Sauberkeit. Denn ein sauberer Arbeitsbereich ist gerade in einer Bäckerei wichtig.

Für die Ausbildung zum/r Bäckereifachverkäufer/in ist ein Schulabschluss von Vorteil. Gerne gesehen sind ein guter Hauptschulabschluss oder ein Realschulabschluss.

Doch auch mit Abitur steht dir eine tolle Karriere mit spannenden Weiterbildungsmöglichkeiten bevor. Deine besten Fächer in der Schule sind Deutsch und Mathematik? Das ist gut. Dann bist du fit im Kopfrechnen und gewappnet für den Einsatz an der Kasse.

Du kannst dich gut ausdrücken und schnell auf Fragen reagieren. In deinem täglichen Umgang mit Kunden ist das ebenfalls eine wichtige Voraussetzung. Ebenso wie eine leserliche Handschrift. Die brauchst du, um beispielsweise die Angebotstafeln schön zu beschriften. Deine kreative Art kannst du bei der Planung von Verkaufsaktionen und dem Gestalten von Plakaten ausleben.

Ausbildung ohne Schulabschluss
Wenn du keinen Schulabschluss hast, brauchst du dich nicht entmutigen zu lassen. Denn auch Bewerber/innen ohne Abschluss haben eine Chance auf einen Ausbildungsplatz. Wenn du besonders viel Einsatzbereitschaft zeigst und eine große Leidenschaft für den Beruf hegst, kannst du deine Ausbilder auch so von dir überzeugen.

Um dich bestens zum/r Bäckereifachverkäufer/in auszubilden, gibt es in Deutschland die duale Ausbildung. Das ist hier die gängigste Ausbildungsform.

Um eine duale Ausbildung machen zu können, musst du dich bei einem Betrieb bewerben. Wenn deine Bewerbungsunterlagen gefallen und du auch im persönlichen Vorstellungsgespräch überzeugst, wirst du als Auszubildende/r angestellt. Der Betrieb meldet dich dann in der Berufsschule an. Dort wird dir alle Theorie vermittelt, die du in deinem späteren Beruf einmal brauchen wirst. Es gibt Fächer, die sind genau auf deine Ausbildung zugeschnitten. Das sind kaufmännische und betriebswirtschaftliche Fächer, genauso wie Verkaufspsychologie und Marketingstrategien.

In deiner Ausbildung sind gerade Deutsch und Englisch wichtige Fächer, da du täglich im Kontakt mit Kunden stehst und sprachlich fit sein musst. Auch in Mathe solltest du besonders aufmerksam sein. Denn trotz Kasse ist dein Köpfchen gefragt, um schnell Prozente auszurechnen oder Ähnliches. Die weiteren Fächer bilden dein Allgemeinwissen aus.

Im Betrieb wirst du mit deinem zukünftigen Arbeitsplatz vertraut gemacht. Du lernst die Kasse, die Waage und die Brotschneidemaschine zu bedienen. Das Wissen aus der Berufsschule kannst du nun hier umsetzen, gerade das aus der Verkaufspsychologie. Mit den erlernten Strategien berätst du deine Kunden und steigerst somit den Verkauf.

Nach deiner Ausbildung stehen die Chancen gut, dass du von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen wirst. Doch auch wenn nicht oder wenn du gerne ein neues Unternehmen kennenlernen möchtest, hast du gute Karten. Denn du bist nun eine ausgebildete Fachkraft und für jeden Betrieb eine Bereicherung mit deinem Wissen und deiner Erfahrung.

Studium nach der Ausbildung
Falls du dich für ein Studium im gleichen Bereich interessierst, kann dir deine Ausbildung den Einstieg erleichtern. Du kannst dir die Ausbildung bei deiner Bewerbung für die Uni anrechnen lassen. Weitere Infos zum Studium nach der Ausbildung findest du auf unserer Karriere-Seite.

Auch als Abiturient/in kann eine Ausbildung genau das Richtige für dich sein.

Das Arbeiten mit Menschen liegt dir mehr, als in einem Hörsaal zu sitzen und nur trockene Theorie zu lernen? Du möchtest lieber gleich nach der Schule ins Berufsleben einsteigen, praktische Erfahrungen sammeln und gleich dein eigenes Geld verdienen, ohne erst noch lange im Hörsaal zu versauern? Dann ist eine Ausbildung im Bäckerhandwerk der richtige Weg für dich. Ein Studium kannst du natürlich trotzdem noch anschließen und profitierst dann dabei natürlich von deinen praktischen Erfahrungen.

Als Abiturient/in hast du in der Bäckerbranche viele Karriere- und Aufstiegsmöglichkeiten. Du kannst zum Beispiel Führungspositionen übernehmen und somit dein Aufgabenspektrum erweitern.

Ein Vorteil für dich als Abiturient/in ist, dass sich deine Ausbildungszeit auf zwei statt der sonst üblichen drei Jahre und bei besonders guter Leistung sogar auf eineinhalb Jahre verkürzt. Nach deiner Ausbildung kannst du deinen Meister dann auch schon innerhalb eines halben Jahres machen. Dieser Abschluss ist dem Bachelor-Titel gleichgestellt.

So macht man Karriere!

Dein Tag beginnt mit dem Duft von frischem Brot und Brötchen …

Damit die Kunden auch sonntags frische Brötchen oder ein Stück Torte aus der Bäckerei genießen können, arbeiten Bäckereifachverkäufer/innen auch samstags, sonntags und an Feiertagen.

Jeden Tag mit einem Lächeln begrüßen …

Natürlich bekommst du dafür aber einen anderen Tag frei, und hast so unter der Woche Freizeit für Hobbys oder Erledigungen. Außerdem erhältst du für die Arbeit am Wochenende oder an Feiertagen zusätzlich Geld. In der Ausbildung ist es aber eher die Ausnahme, dass du an diesen Tagen arbeiten musst.

Übrigens
Wenn du unter 16 Jahre alt bist, beginnt dein Tag nicht vor 6 Uhr morgens. Sobald du über 16 bist, kann es schon um 5 Uhr morgens losgehen. Alle, die älter als 17 Jahre sind, dürfen in einer Bäckerei schon ab 4 Uhr arbeiten. Als Frühaufsteher hast du es hier leichter und kannst nachmittags deine freie Zeit genießen.

Im Allgemeinen dauert die Ausbildung zum/r Bäckereifachverkäufer/in drei Jahre. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, die Dauer der Ausbildung zu verkürzen.

Wenn du Abitur hast, verringert sich deine Ausbildung von vornherein – in der Regel um ein ganzes Jahr.

Wenn du eine anderweitige berufliche Vorbildung hast oder von einer anderen Ausbildung zu dieser wechselst, verkürzt sich die Zeit deiner Ausbildung auch.

Wenn du besonders fleißig bist, dir viel Mühe gibst und gut mitarbeitest, kannst du dadurch deine Ausbildung ebenfalls schneller beenden. Am besten sprichst du mit deinem/r Ausbilder/in, um diese Möglichkeiten abzuklären.

Ausbildung verlängern oder in Teilzeit
Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, die Dauer der Ausbildung in die Länge zu ziehen. Das kommt dir zugute, wenn du beispielsweise lange krank warst. Auch wenn du Mutter eines kleinen Kindes bist, kannst du deine Ausbildung in Teilzeit machen und bekommst Familie und Beruf unter einen Hut.

In der Regel dauert deine Ausbildung drei Jahre und mit jedem Ausbildungsjahr steigt die Vergütung (Gehalt).

An Sonn- und Feiertagen müssen Azubis unter 18 Jahren in der Regel nicht arbeiten. Falls du doch mal ausnahmsweise an einem Sonntag oder Feiertag in deinem Ausbildungsbetrieb arbeitest, gibt es zusätzlich noch einen deutlichen Zuschlag zu deiner Ausbildungsvergütung.

Für’s Kneten bekommst du Knete.

Ausbildungsvergütung ab 01.08.2023

Erstes Ausbildungsjahr 860 Euro
Zweites Ausbildungsjahr 945 Euro
Drittes Ausbildungsjahr 1.085 Euro.
Zusätzlich erhältst Du monatlich eine steuer- und sozialiversicherungsfreie IAP (Inflationsausgleichsprämie) in Höhe von 50 Euro.

Ausbildungsvergütung ab 01.01.2025

Erstes Ausbildungsjahr 930 Euro
Zweites Ausbildungsjahr 1.015 Euro
Drittes Ausbildungsjahr 1.155 Euro

Je nach Betrieb kannst Du auch mehr bekommen. Hinzu kommt unter Umständen ein monatlicher Fahrkostenzuschuss von bis zu 30 Euro.

 

Neben deiner praktischen Arbeit im Betrieb wirst du auch die Berufsschule besuchen. Denn auch dort werden dir wichtige Inhalte vermittelt, die du als Bäckereifachverkäufer/in brauchst. Entweder bist du einmal pro Woche in der Berufsschule oder du hast regelmäßig Termine, bei denen du mehrere Tage am Stück in der Berufsschule bist. Wie das geregelt ist, hängt von der jeweiligen Berufsschule ab.  In der Schule lernst du viel theoretisches Wissen und wirst dich natürlich vorrangig mit fachspezifischen Fächern und Themen beschäftigen. Aber auch allgemeine Fächer sollen dich für die Ausübung des Berufs Bäckereifachverkäufer/in schulen.

Berufsspezifische Fächer
Die Themenbereiche Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz spielen eine große Rolle, sie werden dir ausführlich beigebracht. Im Bereich Verkaufspsychologie lernst du, wie du durch die Präsentation der Waren den Verkauf steigern kannst. In Betriebswirtschaft lernst du wichtige Grundlagen für wirtschaftliches Arbeiten. Um die Kunden besser zu den Produkten beraten zu können, wirst du auch lernen, einfache Teige und Gerichte herzustellen.

Allgemeine Fächer
Um Kunden aus anderen Ländern bedienen zu können, wirst du fachspezifisches Englisch lernen. So bist du bestens auf Touristen, Geschäftsreisende und andere Gäste vorbereitet. Im Fach Deutsch lernst du alle Grundlagen, um Konzepte und Ideen niederzuschreiben und Angebote zu erstellen.

Natürlich dürfen auch Fächer zu politischem und gesellschaftlichem Wissen nicht fehlen. Deswegen werden dich die Fächer Gemeinschaftskunde und Wirtschaftskompetenz in der Berufsschule ebenso beschäftigen wie Religion oder Ethik.

Das lernst du im Betrieb
In deinem Betrieb werden die Ausbildungsinhalte nun praktischer. Die theoretisch gelernten Inhalte aus der Berufsschule kannst du hier also direkt anwenden.

  • Du belegst frische Brötchen und herzhafte Brote und richtest sie entsprechend an.
    • Du lernst die Grundlagen für einfache Teige und Feine Waren kennen.
    • Du kochst diverse Gerichte und lernst ihre Zubereitung.
    • Du verzierst Torten und verpackst sie schön.
    • Schnell wirst du mit deinen Arbeitsgeräten, wie der Waage oder der Kasse, vertraut.
    • Du kennst die Zutaten aller Waren und kannst Kunden im direkten Gespräch beraten und ihnen jede Frage sachkundig beantworten.
    • Du überlegst dir Verkaufsaktionen und planst die dafür notwendigen Werbemittel, beispielsweise Plakate oder Aktionsschilder.

Zwischenprüfung und Abschlussprüfung
Der erste große Schritt in deiner Ausbildung ist die Zwischenprüfung. Sie findet nach der Hälfte der Ausbildung statt, also in der Regel nach anderthalb Jahren. Sie soll zeigen, auf welchem Stand der Ausbildung du dich befindest.

Deine Abschlussprüfung am Ende deiner Ausbildung besteht aus zwei Teilen: In einer schriftlichen und mündlichen Prüfung wird dein Fachwissen abgefragt, das du dir in der Berufsschule angeeignet hast. Die praktische Prüfung testet deinen Umgang mit Kunden und alle Arbeitsschritte hinter der Verkaufstheke. Nach bestandener Prüfung bist du Bäckereifachverkäufer/in und beginnst deine Karriere in der Bäckerei!

Du entscheidest!